{
"event": "PostToolUse",
"raw_data": {
"session_id": "bf8a0fc3-34fa-408b-8067-b725d1fe9b14",
"transcript_path": "\/root\/.claude\/projects\/-var-www\/bf8a0fc3-34fa-408b-8067-b725d1fe9b14.jsonl",
"cwd": "\/var\/www\/dev.campus.systemische-tools.de",
"permission_mode": "acceptEdits",
"hook_event_name": "PostToolUse",
"tool_name": "WebFetch",
"tool_input": {
"url": "https:\/\/campus-am-see.de\/mensch-person-rolle\/",
"prompt": "Extrahiere den vollständigen Artikel-Text (ohne Navigation, Footer, etc.). Gib mir: 1. Die Headline, 2. Den kompletten Fließtext des Artikels."
},
"tool_response": {
"bytes": 179792,
"code": 200,
"codeText": "OK",
"result": "# Artikel-Extraktion\n\n## 1. Headline\n**Mensch, Person, Rolle – Unternehmen bestehen nicht aus Menschen**\n\n## 2. Vollständiger Fließtext\n\nEs gibt Sätze, die auf den ersten Blick irritieren. Einer davon ist: „Unternehmen bestehen nicht aus Menschen!\" Als ich das kürzlich in einem LinkedIn-Beitrag schrieb, war die Reaktion darauf intensiv. Die Kommentare reichten von „Natürlich bestehen Unternehmen aus Menschen!\" bis hin zu: „Das klingt provokant – aber da ist was dran.\"\n\nUnd genau darum geht es: Viele von uns haben eine intuitive Vorstellung davon, was Organisationen sind und wie sie funktionieren. Doch wer mit systemischen Konzepten arbeitet, erkennt schnell, dass Organisationen ganz anders „ticken\", als wir es aus unserer Alltagswahrnehmung gewohnt sind.\n\nTatsächlich ist es so: Menschen sind psychische Systeme. Organisationen sind soziale Systeme. Rollen sind die Brücke zwischen beiden.\n\n### Systemisch denken: Warum Unternehmen nicht aus Menschen bestehen\n\n**Der Mensch: Ein autonomes psychisches System**\n\nMenschen sind keine Bausteine von Organisationen. Sie sind psychische Systeme, die autonom denken, fühlen und handeln. Menschen lassen sich nicht einfach umprogrammieren. Sie entscheiden selbst, ob sie etwas annehmen oder nicht.\n\n**Die Organisation: Ein soziales System aus Kommunikation**\n\nOrganisationen funktionieren vollkommen anders. Sie sind soziale Systeme und bestehen nicht aus Menschen, sondern aus Kommunikation. Organisationen existieren nicht in den Köpfen der Mitarbeitenden, sondern in dem, was sie an kommunikativen Mustern erzeugen. Sie strukturieren sich durch Entscheidungen – und nicht durch Gedanken oder Emotionen. Eine Organisation „spricht\" nicht mit Menschen – sondern mit Rollen.\n\n**Die Rolle: Die Schnittstelle zwischen Mensch und Organisation**\n\nDie Rolle ist die Brücke zwischen dem autonomen psychischen System „Mensch\" und dem sozialen System „Organisation\". Sie gehört der Organisation, nicht dem Menschen. Sie ist keine persönliche Eigenschaft, sondern die Summe der Erwartungen, die an eine Position geknüpft sind. Sie existiert unabhängig davon, wer sie ausfüllt. Wenn du in einer Organisation eine Rolle einnimmst, agierst du nicht als „du selbst\", sondern als die Person, die diese Rolle repräsentiert.\n\n### Warum diese Unterscheidung für Führung so wichtig ist\n\nIn der Praxis erlebe ich oft, dass diese Differenzierung ein Aha-Erlebnis auslöst. Menschen identifizieren sich zu stark mit ihrer Rolle und verknüpfen ihren Selbstwert mit ihrer Position. Feedback wird persönlich genommen, und Kritik an der Führungskraft wird als Kritik an der eigenen Persönlichkeit empfunden. Führungskräfte versuchen, „menschlich\" zu führen – und übersehen die Rolle.\n\nEin Beispiel: Sandra wird Führungskraft und erhält Feedback, dass ihr als Teamleiterin Klarheit fehlt, obwohl sie als Mensch geschätzt wird. Wenn die Differenzierung zwischen Mensch und Rolle verstanden wird, kann sie anders reagieren: Die Kritik betrifft nicht sie als Mensch, sondern ihre Rolle als Führungskraft. Das ist entlastend, denn das Menschsein bleibt unberührt, und die Erwartungen an die Rolle sind gestaltbar.\n\n### Warum diese Unterscheidung auch für Change-Management essenziell ist\n\nEin zentraler Fehler in Veränderungsprozessen ist der Versuch, Menschen zu „verändern\". Systemisch betrachtet ist das nicht möglich. Organisationen können Menschen nicht verändern – sie können nur die Erwartungen an Rollen verändern. Change gelingt nicht, indem wir Menschen „verändern\". Er gelingt, indem wir die Erwartungen an Rollen reflektieren und anpassen.\n\n### Praktische Implikationen\n\n**Für Führungskräfte:** Erkenne, dass du mehr bist als deine Rolle. Trenne dein Selbstbild von deiner Rolle. Dein Wert als Mensch bleibt unberührt – auch wenn du kritisiert wirst. Führe mit Klarheit und gestalte deine Rolle aktiv.\n\n**Für Change-Manager:** Fokussiere dich auf die Rollen – nicht auf die Menschen. Erkenne Widerstand als Rollenkonflikt. Setze auf strukturelle Veränderungen statt auf „Mindset-Programme\".\n\n**Für Mitarbeitende:** Lerne, Kritik an der Rolle von Kritik an dir als Mensch zu trennen. Sieh Rollenkritik als Wachstumschance.",
"durationMs": 15174,
"url": "https:\/\/campus-am-see.de\/mensch-person-rolle\/"
},
"tool_use_id": "toolu_0115AusPzi7RYDoRCMGHmxHX"
}
}